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Motion Design: Nice & Simple

In PAGE 05.2014 stellen wir sechs Motion Designer vor, die mit ihren Arbeiten eine Gegenposition zum Höher-Schneller-Weiter-Trend entwerfen. Hier alle im Artikel besprochenen Videos sowie Links zu den Websites der Künstler

Die neuen Minimalisten der Motion Designer erkunden die Möglichkeiten ästhetischer Reduktion auf technisch und konzeptionell sehr unterschiedliche Weise. Die Herausforderung dabei ist stets dieselbe: so viel wie möglich wegzunehmen, um zum Kern einer Aussage zu gelangen, ohne dabei ins Beliebige oder Allgemeine abzurutschen. Je reduzierter die Bildwelt, umso größer ist dann die Bedeutung, die den verbleibenden Elementen zukommt. Denn dann müssen Position, Farbe und Form bereits viel von der Botschaft eines Films transportieren

Uwe Schweer-Lambers »Way to Nautilus«

 
Der selbstständige VFX-Artist Uwe Schweer-Lambers nutzte Cinema 4D sowie After Effects, um den dreidimensionalen Raum in die 2D-Bildgestaltung einzubeziehen. Tutorials zu den verschiedenen Effekten aus »Way to Nautilus« finden sich auf der Website des Gestalters. Das Sound-Design setzte Gerrit Elbrink um.

uweschweerlambers.de

Marie-Margaux Tsakiri-Scanatovits »My Mother’s Coat«

 
Die Londoner Illustratorin kombiniert Blindzeichnungen mit wenigen Farbtupfen aus Gouache zu Bildwelten, die ganz bewusst Lücken lassen und so die Bruchstückhaftigkeit von Erinnerungen vermitteln. Ihr Film »My Mother’s Coat« entstand fast ausschließlich am Zeichentisch; erst für Schnitt und Postproduktion in After Effects wechselte Marie-Margaux Tsakiri-Scanatovits an den Computer.

marie-margaux.co.uk

Matteo Giuseppe Pani »Shardana«

 
Der junge italienische Kommunikationsdesigner Matteo Giuseppe Pani liebt es, traditionelle Medien mit digitalen Techniken zu vermischen. Wie viele seiner Projekte ist auch der Kurzfilm »Shardana« von seiner Heimat Sardinien inspiriert. Hier dienten traditionelle sardinische Teppichmuster als Basis für seine abstrakt-geometrischen Muster, die er in Illustrator erstellt und in After Effects animiert hat.
matteogiuseppepani.com

Claus-Dieter Schulz »9«

 
Der Medienwissenschaftler Claus-Dieter Schulz beschäftigt sich in seinen künstlerischen Projekten vor allem mit Machinima, Live-Coding und Computermusik. Inspiriert von Kunstfilmen der 1920er und 30er Jahre setzte er in vvvv sein Video »9« um, in dem abstrakte, schwarz-weiße Formen zu sphärischer Musik tanzen.

machinima-studios.com

Pingo van der Brinkolev »It’s Paper«

 
Den dänischen Interaction Designer Pingo van der Brinkolev umtreibt die Frage, wie kleine Unregelmäßigkeiten extrem reduzierten Bildwelten zu mehr Realität verhelfen können. Ursprünglich sollte das in Cinema 4D realisierte »It’s Paper« dabei als Stockmaterial eingesetzt werden. Weil der Erfolg ausblieb, reihte der Freelancer kurzerhand die 5-sekündigen Sequenzen aneinander – der so entstandene Film wurde quasi über Nacht zum Publikumsliebling auf der Plattform Vimeo.

pingo.nu

Eran Hilleli »Between Bears«

 
Eran Hilleli weckt mit seinen polygonen Figuren Assoziationen an Computerspiele, die den Zuschauer bei der Interpretation seiner stummen Geschichten leiten. Sein Film »Between Bears« entstand 2011 im Rahmen seiner Abschlussarbeit an der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem. Umgesetzt hat es Hilleli in Maya und After Effects, und zwar ausschließlich auf seinem betagten MacBookPro – auch eine Form der Beschränkung.

eranhilleli.com

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