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Was der Sony-Hack mit einem Comic zu tun hat

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arum man beim Comic-Verlag Reprodukt in Berlin mit besonderem Kopfschütteln von den Folgen eines womöglich nordkoreanischen Hackerangriffs auf Sony vernommen hat.

 

Es ist schon recht skurril, wie sich die dramatische Erpressung von Sony durch unbekannte Hacker aus Sicht des Berliner Comic-Verlags Reprodukt darstellt … Die Premiere des Films »The Interview«, in dem King Jong Un im Auftrag des US-Geheimdienstes von zwei Journalisten umgebracht wird, hat Sony ja schon abgesagt. Offenbar war aber noch ein anderer Nordkorea-Film bei Sony in der Pipeline (irgendwer muss ja in Hollywood immer den Bösen abgeben, das sind offenbar jetzt die Nordkoreaner). Presseprecher Filip Kolek schreibt zu dem Thema folgendes: 

Aus verschiedenen Quellen wurde gemeldet, dass die Film-Adaption der Graphic Novel »Pjöngjang« von Guy Delisle, die seit einigen Jahren im Reprodukt-Verlag auf Deutsch vorliegt, im Nachhall des Hacker-Angriffs gegen SONY abgesagt worden ist. »Pjöngjang« sollte 2015 von Regisseur Gore Verbinski (»Fluch der Karibik«) und mit Steve Carell in der Hauptrolle umgesetzt werden. Der Reportage-Comic, der Guy Delisles Zeit in der nordkoreanischen Hauptstadt im Zuge eines Animationsprojekts beschreibt, wäre in der Filmversion scheinbar um eine Spionagehandlung »bereichert« worden. Möglicherweise war es genau dieser Aspekt, der die Produktionsfirma New Regency dazu bewogen hat, die Dreharbeiten abzusagen. Der Entscheidung vorangegangen war eine Reihe von Hacks und Terrordrohungen gegen SONY Pictures und Lichtspielhäuser in den USA als Reaktion auf den Film »The Interview« mit Seth Rogen und James Franco, eine lärmige Komödie über zwei Journalisten, die beauftragt werden, Kim Jong-un zu ermorden. SONY hat den Filmstart von »The Interview«, der für den 25. Dezember geplant gewesen wäre, komplett abgesagt. Und nun hat wohl auch New Regency kalte Füße bekommen und den »Pjöngjang«-Film begraben. 

 
Dabei findet man bei Reprodukt vor allem eines schade: 
 
Jetzt werden wir nie erfahren, wie astronomisch weit sich die Filmversion von den hintersinnigen Alltagsbeobachtungen und Lost-in-Translation-Momenten des Comic-Originals entfernt hätte … 
 
 
Wie dicht die Graphic Novel sich an den Reiseerlebnissen von Guy Delisle hält, ist auf dem Blog des Autors zu erfahren – siehe auch die Bilder oben, die dann das Cover zur deutschen Ausgabe abgaben. 
 
 
 
 
 
 
 
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