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Ai Weiwei & Co: Chinesische Schriftkunst

Zeitgenössische chinesische Kunst im Zeichen der Schrift: Die Ausstellung »Secret Signs« ist der Höhepunkt der Hamburger »China Time«. Ein erster Blick auf die Werke von 38 Künstlern.

Zeitgenössische chinesische Kunst im Zeichen der Schrift: Die Ausstellung »Secret Signs« ist der Höhepunkt der Hamburger »China Time«.

Auch Ai Weiwei ist dabei. Und das mit einer eigens für diese Ausstellung konzipierten Arbeit, die mit denen von 38 weiteren chinesischen Künstlern ab Sonntag in der Sammlung Falckenberg der Deichtorhallen zu sehen ist.

In Kalligrafien, Fotografien, Videos, Installationen und Objekten beschäftigen sich die Künstler mit dem einmaligen Schriftsystem Chinas, lassen es in Bewegung geraten, dekonstruieren es und brechen mit ihm.

Die im 3. Jahrhundert v. Chr. in standardisierter Form eingeführte chinesische Schrift symbolisierte kulturelle Tradition, Autorität und Elite, wurde erst 1956 in Mao’s Schriftenreform popularisiert, die der Kalligrafie ihren Status entzog, nur von Gelehrten beherrscht zu werden, die Schriftzeichen vereinfachte und die  Kalligrafie plötzlich benutzt wurde, um auf großen Schriftplakaten für Propaganda zu sorgen.

Wie die chinesische Kunst-Avantgarde seit den 1980er-Jahren sich von den Vorgaben des Sozialistischen Realismus löst, die Schriftkultur in ihrem politischen Zusammenhang hinterfragt, gegen die Kalligrafie angeht, die Schrift als Medium der Massenkultur erkundet, Schreibprozesse abbildet und mit ihnen spielt, sie in neue Zusammenhänge stellt und erforscht, was sich in Zeiten zunehmender Globalisierung und Verwestlichung der chinesischen Kultur verändert, zeigt diese Schau.

Erstmals kann man die Sammlung Falckenberg – zumindest an den Wochenenden – auch ohne Führung besuchen. Darüber hinaus gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm zu dem Workshops in Kalligrafie ebenso gehören wie eine Vorlesungsreihe zur chinesischen und nichtchinesischen Schriftkunst, es gibt Podiumsdiskussionen – und unter der Woche auch Führungen.

Zur Eröffnung der Ausstellung am 9. November von 12.00 – 17.00 Uhr ist der Eintritt frei. »Secret Signs« läuft bis zum 8. Februar 2015.

ZHANG Huan, »Family Tree«, 2000, Farbfotografie, 127 x 102 cm (Detail)
Bild: ZHANG Huan, courtesy M+ Sigg Collection. By donation
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ZHANG Huan, »Family Tree«, 2000, Farbfotografie, 127 x 102 cm
Bild: ZHANG Huan, courtesy M+ Sigg Collection. By donation
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WANG Qingsong, »Follow You«, 2013, 180 x 300 cm
Bild: WANG Qingsong, courtesy Sammlung Sigg
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GU Wenda, »Love and Hate«, 2005, Tusche auf Reispapier, 310 x 205 cm
Bild: GU Wenda, courtesy M+ Sigg Collection. By donation
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XUE Song, »Shape (Red Mao)«, 1996 Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm
Bild: XUE Song, courtesy M+ Sigg Collection. By donation
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XUE Song, »Shape (Black Mao)«, 1996, Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm
Bild: XUE Song, courtesy M+ Sigg Collection. By donation
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YUAN Gong, Red Curtains 512, 2009. Installation, verschiedene Materialien, ca 7-8 m hoch, Fotograf: Zhang Yisheng
Bild: YUAN Gong, courtesy Sammlung Sigg
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ZHANG Wei, »AB17«, 1983, Öl auf Leinwand, 203,5 x 113 cm
Bild: ZHANG Wei, courtesy Sammlung Sigg
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